Wir von AKeS haben die ’10 (An-)Gebote des evolutionären Humanismus‘ auf der Seite der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters entdeckt und für gut befunden. Warum? Weil sie eine moderne, vernünftige Alternative zu den veralteten Geboten der traditionellen Religionen darstellen. Diese (An-)Gebote fördern nicht blinden Gehorsam, sondern kritisches Denken, Mitgefühl und die Freiheit, selbst zu entscheiden, was ethisch richtig ist. Genau das brauchen wir, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.
- Diene keinen Göttern, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern! Es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die auf die Existenz von Göttern schließen lassen. Im Gegenteil: Viel deutet darauf hin, dass Götter Vorstellungen unserer Fantasie sind. Unsere Gehirne sind zu wundervollen kreativen Leistungen in der Lage, aber auch, diese als solche zu erkennen. Wer Kunst, Philosophie und Wissenschaft besitzt, braucht keine Religion!
- Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten! Du wirst nicht alle Menschen lieben können, aber du solltest respektieren, dass jeder Mensch – auch der von dir ungeliebte! – das Recht hat, seine individuellen Vorstellungen von „gutem Leben (und Sterben) im Diesseits“ zu verwirklichen, sofern er dadurch nicht gegen die gleichberechtigten Interessen Anderer verstößt.
- Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Bedenke, dass die Stärke eines Arguments völlig unabhängig davon ist, wer es äußert. Entscheidend für den Wahrheitswert einer Aussage ist allein, ob sie logisch widerspruchsfrei ist und unseren realen Erfahrungen in der Welt entspricht. Wenn heute noch jemand mit „Gott an seiner Seite“ argumentiert, sollte das keine Ehrfurcht, sondern allenfalls ein Schmunzeln auslösen.
- Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, morden – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen! Wer in der Nazidiktatur nicht log, sondern der Gestapo treuherzig den Aufenthaltsort jüdischer Familien verriet, verhielt sich im höchsten Maße unethisch – im Gegensatz zu jenen, die Hitler durch Attentate beseitigen wollten, um Millionen von Menschenleben zu retten. Ethisches Handeln bedeutet keineswegs, blind irgendwelchen moralischen Geboten oder Verboten zu folgen, sondern in der jeweiligen Situation abzuwägen, mit welchen positiven und negativen Konsequenzen eine Entscheidung verbunden wäre.
- Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Lerne stattdessen, ethisch zu denken und zu handeln, und fordere dies auch von anderen ein! Es gibt in der Welt nicht „das Gute“ und „das Böse“, sondern bloß Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen und Lernerfahrungen. Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.
- Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest. Durch solche Kritik hast du nicht mehr zu verlieren als deine Irrtümer, von denen du dich besser heute als morgen verabschiedest. Kritikfähigkeit ist in einer modernen, sich im steten Wandel begriffenen Gesellschaft eine sehr wertvolle Eigenschaft.
- Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Begründeter Zweifel kann zu neuen Erkenntnissen führen. Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.
- Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst! Du verfügst als Mensch über ein außerordentlich lernfähiges Gehirn, lass es nicht verkümmern! Achte darauf, dass du in Fragen der Ethik und der Weltanschauung die gleichen rationalen Prinzipien anwendest, die du beherrschen musst, um ein Handy oder einen Computer bedienen zu können. Eine Menschheit, die das Atom spaltet und über Satelliten kommuniziert, muss die dafür notwendige Reife besitzen.
- Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben! Sei dir deiner und unser aller Endlichkeit bewusst, verdränge sie nicht, sondern „nutze den Tag“ (Carpe diem)! Gerade die Endlichkeit des individuellen Lebens macht es so ungeheuer kostbar! Lass dir von niemandem einreden, es sei eine Schande, glücklich zu sein!
- Werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz. Es scheint so, dass Altruisten die cleveren Egoisten sind, da die größte Erfüllung unseres Eigennutzes in der Kooperation mit Anderen liegt. Wenn du stets zeigst, dass dir das Wohl deiner Mitmenschen am Herzen liegt, wird dich das glücklicher machen, als es jeder erdenkliche Besitz könnte.
leicht geändert aus
Michael Schmidt-Salomon „Manifest des evolutionären Humansimus“
ISBN-10: 3865690114
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Bild: https://www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/gbs/files/download/10angebote.pdf