Ich werde unter obigem Titel die Erfahrungen unseres Teams in Sachen Alltagsrassismus teilen. Nicht unbedingt chronologisch.
Heute der erste Teil, kurz und bündig.
Letztes Jahr wurde ich von der Familie der Freundin meiner Tochter (2. Klasse) zum Grillen eingeladen. Der Mutter habe ich gesagt, dass ich gerne komme, aber dass ich Vegetarier bin. Kein Problem, meinte sie, sie habe genug Grillgemüse.
Eine Stunde später sitze ich beim Grillen. Okay, ich sitze da nach dem Grillen, da schon alles gegrillt und verzehrt wurde. Meine Gastgeberin meint, sie könne mir noch schnell ein Würstchen warm machen, was ich dankend ablehne. Ihr Mann, bei dem ich mir sicher bin, dass er weder die Grünen noch die SPD wählt, setzt sich mir gegenüber, macht eine Dose Bier für sich auf, schaut mir ernst in die Augen und fragt: „Du isst also kein Schwein?“
Ich sage, dass ich gar keine Tiere esse, weder tot noch lebendig.
Die restlichen zwei Stunden, während meine Tochter mit ihrer Freundin spielt, sitze ich da und tue so, als ob ich den Unterhaltungen zuhöre. Dann ist der Grillabend endlich vorbei.
