„Wie werde ich zum kleinen Faschisten?“
Diese Frage werden sich wohl schon viele in der Weltgeschichte gefragt haben. Nun endlich kommt mit dieser Anleitung eine Hilfe, die es in sich hat.
Du wirst erkennen, dass man sich keine Glatzen schneiden und Springerstiefel tragen muss oder gar ganze Diktaturen aufstellen und Nationen unterwerfen muss, um ein guter kleiner Faschist zu sein.
Punkt 1: Sei ein Patriot!
Als erstes solltest du eine Riesenportion Patriotismus in dir tragen. Nein, wir reden hier nicht von der normalen und gesunden Wertschätzung der eigenen Nation. Dieser Patriotismus sollte weit darüber hinausgehen. Es sollte wie die Liebe zweier Teenager sein: mit modischen, aber rosaroten Brillen. Weiterhin sollte deine Vaterlandsverehrung soweit gehen, dass du nicht nur dafür sterben, sondern auch einem anderen Menschen das Leben nehmen, seinen Partner zum Witwen und seine Kinder zu Waisen machen würdest. Zudem solltest du von deiner eigenen Nation so überzeugt sein, dass du ohne rot zu werden behaupten kannst, die besten auf dieser Welt zu sein. Nein, nicht nur die besten, sondern sogar DAS auserwählte Volk zu sein. Das haben schon fast alle Nationen erfolgreich von sich behauptet. Aber mach nicht den Anfängerfehler und behaupte, wie doof alle anderen Nationen sind. Das wäre zu offensichtlich und jeder würde erkennen, was du versuchst zu sein. Sollten dir andere mit demografischen Zahlen oder anderen Tatsachen kommen, diffamiere sie einfach mit Begriffen wie „Vaterlandsverräter“, „Ehrloser“, „Terrorist“ o.ä.
Du wirst Staunen über den Erfolg dieser Diffamierung, denn es wird regen Zuspruch finden. Da erkennst du das erste Mal: DU BIST NICHT ALLEIN!
Das sind zwar schon gute Voraussetzungen, aber um ein guter kleiner Faschist zu sein, bedarf es etwas mehr.
Punkt 2: Mystifiziere deine Herkunft!
Um auch überzeugend das auserwählte Volk darzustellen musst du dich und dein Volk über die der anderen hinausheben. Ohne mystische Ereignisse in der Geschichte deiner Nation wird’s schwer ein guter kleiner Faschist zu sein. Dazu kann man wahllos Tiersymbole wie Adler, Wolf, Bär etc verwenden. Nur keine Fluchttiere wie Hirsch, Hase oder Schaf verwenden. Gemixt mit sehr unwahrscheinlichen Ereignissen und vermeintlichen Beweisen ist eine mystische Herkunft schnell geschaffen.
Punkt 3: Hasse deine Feinde inbrünstig!
Sei nicht so wählerisch, was deine Feinde betrifft. Hinter jedem kann der Feind stecken, also lieber tausende zuviel hassen, als auch nur einen entwischen zu lassen. Deine Feinde sind keine Menschen, das sind nicht einmal Tiere. Deine Feinde sind die Ausgeburt der Hölle. Beweise brauchst du keine, denn die Medien zeigen und beweisen dir täglich, wer der Feind ist. Wenn du über deine Feinde sprichst, solltest du nach Möglichkeit Schaum vor dem Mund kriegen, so klingst du überzeugender. Du solltest nicht zögern, jedem deiner Feinde den Tod zu wünschen. Verbreite überall deine Hassbotschaften. Zeige allen unwissenden, wie gemein, hinterhältig, kindermordend und blutgierig deine Feinde sind und warum man sie auf der Stelle töten sollte.
Punkt 4: Gehe mit Kritik um wie eine Abreisglocke mit einer Mauer.
Auf jegliche Kritik gibt es ein gutes Mittel: Beschimpfungen aller Art zeigen deinem Gegner seine Grenzen. Sie helfen deinem Gegner, deine Kompetenz in Sachen Argumentation zu verstehen und verängstigt zurückzuweichen. Teilweise kannst du die Beschimpfungen mit Bedrohungen füllen – aber sei vorsichtig und handle dir keine Klage ein. Stattdessen kannst du auch dazu übergehen, bei Kritik scheinbar willkürlich Nationalgesänge anzustimmen und Flaggen zu hissen. Sollte dies nicht möglich sein, weil du deinen Faschismus an der Tastatur, versteckt hinter deinem PC betreibst, dann lade willkürlich Bilder und Videos hoch, um deinen Gegner mit seiner Kritik zu zermürben. Da du ja nicht alleine bist, werden viele deiner Mitstreiter einstimmen. Gemeinsam ist man stark. Ein bisschen Herdenwärme spüren ist ja auch ganz nett.
Wenn du die letzten vier Punkte umsetzen willst, ohne sofort auf Widerstand und Gegenwind zu stoßen, dann beachte den letzten Punkt:
Punkt 5: Sei das Schaf!
Als Wolf fällt man in einer Schafsherde auf. Also besorge dir ein Schafskostüm, in dem du den Glauben nutzt. Zeige allen, wie gläubig du bist, nutze jede Gelegenheit um auf die Wahrheiten deiner Religion hinzuweisen. Wer gottesfürchtig ist, kann niemandem, der es nicht verdient, etwas Böses tun oder?
[Satirische Eulogien & humorvolle Nekro-Statements – gegen Faschismus mit einem Augenzwinkern. © #AKeS”]
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