Friedrich Merz, einstiger Hoffnungsträger der deutschen Konservativen, ist heute völlig unerwartet dem Wendehalssyndrom erlegen. Ein tragisches Schicksal, das sich über Jahre ankündigte, doch in seiner ganzen Pracht erst offenbar wurde, als er, mit zitternder Stimme, von Brandmauern sprach – nur um Sekunden später mit Vollgas hindurchzufahren. Ein beispielloser Akt politischer Akrobatik, der ihm am Ende das Genick brach.
Man kann nicht sagen, dass er nicht gewarnt wurde. Schon früh zeigte sich bei Merz eine ausgeprägte Neigung zur halsbrecherischen Kehrtwende. Von der marktradikalen Lichtgestalt zum hemdsärmeligen Volksversteher, von der selbsternannten Brandmauer zum enthusiastischen Steigbügelhalter – er konnte gar nicht anders. Der Mann, der einst den kleinen Leuten das Fliegen beibringen wollte, landete selbst unsanft auf dem Boden der Tatsachen: Um an die Macht zu kommen, hätte er auch seine eigene Großmutter verscherbelt – selbstverständlich steueroptimiert.
Doch das Wendehalssyndrom ist gnadenlos. Es beginnt mit kleinen Schwenks, kaum wahrnehmbar. Ein kritisches Wort zur AfD hier, ein verschämtes Augenzwinkern dort. Dann, plötzlich, kommt der finale Kollaps: Die völlige Aufgabe jedweder Überzeugung, eine vollständige Assimilation an das, was gerade opportun erscheint. Und so fuhr Merz mitten durch seine eigene Brandmauer – ohne zu blinken, aber mit einem freundlichen Winken an die braunen Weggefährten.
Seine letzte politische Tat? Ein verzweifeltes Stottern, ein hilfloses Lavieren zwischen „das habe ich so nie gesagt“ und „ich wurde missverstanden“. Die Symptome waren unübersehbar, doch niemand hatte den Mut, ihn zu stoppen. Er selbst am allerwenigsten. Denn wer sich ständig dreht, verliert irgendwann die Orientierung – und genau das ist geschehen. Ein Opfer seines eigenen opportunistischen Eifers, das nicht erkannte, dass man nur so lange Schlangenlinien fahren kann, bis man sich selbst überholt.
Friedrich Merz, das Denkmal des konservativen Opportunismus, hinterlässt ein politisches Erbe, das vor allem eines ist: eine Warnung an alle, die glauben, man könne sich ungestraft in alle Richtungen gleichzeitig drehen. Möge er in Frieden ruhen – vielleicht findet er im politischen Jenseits endlich eine Richtung, die er beibehalten kann.
Adieu, Friedrich. Wir werden dich nicht vermissen.
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