- Durch Anonymisierte Bewerbungen: Damit wird der Fokus auf Qualifikationen gelenkt, nicht auf Geschlecht oder Hautfarbe. Es geht um Gleichbehandlung, nicht um Bevorzugung.
- Durch Polizeireformen und echte Veränderungen: Weniger Symbolpolitik, mehr konkrete Reformen, die sicherstellen, dass Minderheiten fair behandelt werden.
- Durch Selbstkritik und Bewusstsein: Wir alle sind Teil des Problems und müssen unser eigenes Verhalten unter die Lupe nehmen. Oftmals diskriminieren wir unbewusst, durch Sprache oder Handlungen.
Es ist doch beruhigend zu wissen, dass wir endlich die wirklich wichtigen Probleme unserer Zeit angehen. Frauen bekommen zwar immer noch weniger Lohn als Männer, aber hey, immerhin sagen wir jetzt „Student*innen“, das wird’s schon richten, oder? Die gläserne Decke wird sicher in Scherben fallen, sobald wir konsequent den Genderstern verwenden. Das Patriarchat zittert bereits vor Angst.
Und dann dieser grandiose Triumph: Cartoonsprecher werden ausgetauscht, um die „richtige“ Repräsentation zu gewährleisten. Super, oder? Klar, währenddessen wird immer noch systematisch auf schwarze Menschen geschossen, aber hey, wir haben den richtigen Synchronsprecher am Mikrofon – das bringt Gerechtigkeit!
Aber es geht noch weiter. Jetzt fordern wir, dass bei Bewerbungen Frauen bevorzugt werden, um die Diskriminierung auszugleichen. Dass dabei ein Mann mit denselben Qualifikationen den Kürzeren zieht? Ach, das ist doch nur fair, oder? Schließlich muss man Ungerechtigkeit ja mit noch mehr Ungerechtigkeit bekämpfen. Klingt logisch.
Gleichzeitig sollten wir uns wirklich keine Sorgen um die Lohnunterschiede oder die alltägliche Diskriminierung machen. Es ist viel wichtiger, dass der Cartoon-Sprecher passt und die Gendersternchen richtig gesetzt sind. Das löst schließlich alles.
Doch genau hier liegt der Denkfehler.
Ja, es sind nicht die großen Lösungen, die unsere Probleme von heute auf morgen beseitigen. Aber diese scheinbar „kosmetischen“ Maßnahmen haben ihre Bedeutung. Sprache formt unsere Wahrnehmung. Wenn wir nicht gendern, bleibt die Vorstellung in den Köpfen, dass Männer die Norm sind und Frauen die Ausnahme. Diese symbolischen Akte sind Teil eines kulturellen Wandels. Sie verändern, wie wir einander wahrnehmen – und wie wir uns selbst in der Gesellschaft verorten.
Gleichzeitig heißt das nicht, dass wir die strukturellen Probleme vergessen dürfen. Die Lösung ist nicht „entweder-oder“, sondern „sowohl-als-auch“. Es geht darum, das Bewusstsein zu schärfen und gleichzeitig die großen Themen anzugehen: Lohnungerechtigkeit, Diskriminierung, Polizeigewalt.
Wie kommen wir also weiter?
Es geht also nicht nur um Worte oder Symbole, sondern auch um echte Taten. Die Veränderung beginnt auf beiden Ebenen.
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