Aura (Substantiv, feminin)
Die Aura ist wie ein unsichtbarer Regenbogen-Umhang aus Eigenwahrnehmung, Einbildung und esoterischem Feenstaub. Sie soll ein „Energiefeld“ um den Körper sein, das alles über deinen seelischen Zustand verrät – sofern man daran glaubt oder jemanden kennt, der für 99 Euro ein Aurafoto mit Farbdeutung anbietet. Je nach Stimmung, Zyklus oder Restalkohol strahlt man dann angeblich in Lila, Türkis oder „Goldweiß“, was natürlich total tiefgründig ist und gar nichts mit willkürlichem Hokuspokus zu tun hat.
Wer ernsthaft behauptet, Auren sehen zu können, lebt entweder in einer Dunstwolke aus Selbstüberschätzung oder hat das Licht zu lange in der Glaskugel gesucht. Die Aura wird zur esoterischen Ausrede für alles: „Du bist so negativ, deine Aura sticht!“ – Übersetzung: „Du hast mich kritisiert, und das mag mein Ego nicht.“ Sie ersetzt Reflexion durch Farbmystik und macht aus jedem Konflikt eine spirituelle Fehlschwingung.
Beispielsatz:
„Lars hat gesagt, meine Aura sei heute matt und braun – ich meinte, das liegt wahrscheinlich an ihm.“