Merzen (Verb, reflexiv)
Sich mit der Selbstgefälligkeit eines überheblichen Apparatschiks als moralische Instanz inszenieren, während man gleichzeitig jedes Prinzip für ein paar mickrige Wählerstimmen verramscht. Merzen bedeutet, die eigene Opportunismus-Suppe mit einer dicken Schicht Pseudo-Seriosität zu überziehen, in der Hoffnung, dass niemand merkt, wie faul das Ganze riecht. Es ist die hohe Kunst, von demokratischen Werten zu schwadronieren, während man sich mit Faschisten ins Bett legt – und dabei noch empört tut, wenn man dabei erwischt wird.
Wer merzt, glaubt, er sei ein brillanter Stratege, während er sich in seiner eigenen Heuchelei stranguliert. Erst „Brandmauer“ rufen, dann mit der AfD stimmen und anschließend beleidigt die Unterlippe vorschieben, weil man plötzlich als Steigbügelhalter dasteht. Merzen ist nicht einfach nur Umfallen – es ist ein eleganter Doppelsalto in Richtung politischer Bedeutungslosigkeit, mit einem „Huch, wie konnte das passieren?“ als krönendem Abschluss.
Beispielsatz: „Er hat erst versprochen, nie mit der AfD zu kooperieren, dann genau das getan – und anschließend behauptet, es sei ja gar nicht seine Schuld. Klassisch gemerzt!“