Schamane (Substantiv, maskulin)
Ein Schamane ist wie ein spiritueller Animateur mit Dschungelambitionen: Er schlägt auf Trommeln, redet mit Geistern und behauptet, zwischen den Welten zu wandeln – idealerweise mit Bezahlung. In traditionellen Kulturen hatte der Schamane eine fest verankerte rituelle Rolle. In westlichen Wohlstandszonen hingegen ist der „moderne Schamane“ meist ein barfüßiger Weißbrot-Hipster mit Instagram-Kanal, der Ayahuasca-Retreats in Brandenburg anbietet.
Er verkauft sich als Heiler, Seelenführer oder energetischer Geburtshelfer für dein inneres Tier. Seine Tools: Federschmuck aus dem Online-Versand, selbstgedrehte Dokus über sein Erwachen und eine Scheißegalhaltung gegenüber kultureller Aneignung. Wer zu ihm geht, will oft nicht Heilung, sondern Bedeutung – und verlässt die Schwitzhütte mit Räucherlunge und spirituellem Sonnenbrand.
Beispielsatz:
„Seit Björn sich selbst Schamane nennt, trägt er Federn im Haar und redet von Seelenreisen – dabei war seine letzte Reise zum Lidl.“