Der Begriff „anthropogener Klimawandel“ beschreibt das, was wir alle mitverursachen: die durch menschliche Aktivitäten ausgelösten Veränderungen des Klimas. Durch das, was wir täglich tun – Autos fahren, Flugreisen unternehmen, Energie aus Kohle und Gas gewinnen – setzen wir Treibhausgase wie CO₂ frei, die unser Klima aufheizen. Das ist kein weit entferntes Problem, sondern eine Entwicklung, die direkt mit unserem Lebensstil zusammenhängt.
Menschliches CO₂ und natürliches CO₂ – Was ist der Unterschied?
Man könnte sich fragen: Was unterscheidet das von uns verursachte CO₂ von dem, was die Natur freisetzt? Nun, die Natur setzt CO₂ durch Dinge wie Vulkanausbrüche oder Verrottung von Pflanzen frei. Aber unser CO₂ hat eine besondere „Signatur“. Es enthält weniger von den schweren Kohlenstoffisotopen, ^13C und ^14C. Diese Isotope helfen den Wissenschaftlern, zwischen menschgemachtem und natürlichem CO₂ zu unterscheiden. Dank dieser Technik können wir ziemlich genau nachweisen, dass das überschüssige CO₂ in der Atmosphäre vor allem durch uns Menschen kommt.
Wie wird CO₂ normalerweise abgebaut und wie können wir helfen?
Die Erde hat zwar Mechanismen, um CO₂ zu binden – etwa durch Wälder, die es über die Photosynthese aufnehmen, oder die Ozeane, die CO₂ in Form von Karbonaten speichern. Aber diese natürlichen Prozesse sind verdammt langsam. Ohne unser Zutun würde es Jahrhunderte dauern, bis das überschüssige CO₂ verschwunden ist. Und währenddessen heizt sich der Planet weiter auf.
Es gibt jedoch Technologien und Methoden, die diesen Abbau beschleunigen können:
– CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCS): Hier wird CO₂ direkt aus der Atmosphäre oder aus Abgasen herausgefiltert und in tiefen geologischen Formationen gespeichert.
– Aufforstung: Einfach gesagt: mehr Bäume pflanzen! Wälder binden CO₂ und helfen, den Gehalt in der Atmosphäre zu senken.
– Direkte CO₂-Entnahme (DAC): Hier wird CO₂ mit speziellen Maschinen aus der Luft gefiltert und gebunden. Klingt futuristisch, ist aber bereits in der Entwicklung.
Trotzdem: Diese Methoden sind entweder teuer, noch nicht massentauglich oder brauchen viel Zeit, um einen signifikanten Unterschied zu machen. Aber ohne sie wird es noch langsamer vorangehen.
Wie lange würde es dauern, das CO₂ abzubauen?
Jetzt wird’s spannend: Wenn wir heute alle CO₂-Emissionen stoppen würden, was würde dann passieren? Würden wir sofort eine Verbesserung sehen? Leider nein. Das bereits freigesetzte CO₂ bleibt erstmal in der Atmosphäre und wird nur langsam abgebaut. Schauen wir uns mal an, wie lange es dauern würde, bestimmte CO₂-Niveaus zu erreichen:
– Niveau von 2014: Selbst mit Maßnahmen wie Aufforstung und CCS könnte es 100 bis 200 Jahre dauern, bis wir das CO₂-Niveau von 2014 erreichen. Ohne diese Maßnahmen reden wir von 300 bis 400 Jahren.
– Niveau von 1980: Um das Niveau von 1980 zu erreichen, bräuchten wir etwa 500 bis 600 Jahre – selbst mit intensiver Unterstützung durch Technologie und Aufforstung.
– Niveau vor der Industrialisierung (etwa 1750): Das ist die wahre Herausforderung. Um wieder auf den CO₂-Wert von etwa 280 ppm zu kommen, den wir vor der Industrialisierung hatten, müssten wir etwa 8.000 bis 10.000 Jahre warten. Das ist eine fast unvorstellbare Zeitspanne.
Diese Schätzungen basieren auf umfassendem Wissen aus der Klimaforschung. Zahlen und Zeitrahmen stammen aus verschiedenen wissenschaftlichen Studien, die wir hier zu einer großen These zusammengefasst haben. Es ist oft schwierig, spezifische Quellen anzugeben, weil wir übergreifendes Wissen nutzen, das aus der Zusammenarbeit vieler Forscher
stammt. Dennoch sind diese Zahlen ein realistischer Blick auf das, was uns erwartet, wenn wir nicht handeln.
Fazit? Es gibt keins. Handeln müssen wir trotzdem.
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