Sie tun nur nichts, weil sie Angst haben, dass die Bevölkerung zerreißt, bevor der Planet zerreißt.
Warum die Politik blockiert:
- Überlebensinstinkt kurzfristig: Leute wählen keine Regierung, die ihnen das Auto, das Steak und den Mallorca-Flug wegnimmt.
- Systemlogik: Demokratie + Konsumgesellschaft ist auf Wachstum gebaut. Ein echter Klimashutdown = Systembruch.
- Konfliktpotenzial: Harte Maßnahmen → sofort Proteste, Aufstände, ggf. Bürgerkriege. Regierungen kalkulieren: „Klimakatastrophe in 20 Jahren = abstrakt. Aufstand morgen = konkret.“
- Machtpolitik: Staaten fürchten weniger den Kollaps in Jahrzehnten als den Machtverlust in Monaten.
Wir zerstören Stück für Stück genau das, wovon unser Wohlstand abhängt, um kurzfristig den Komfort zu bewahren. Kurz: wir kaufen heute Bequemlichkeit mit morgenem Zusammenbruch.
Hier, kompakt, was das in der Realität bedeutet — in logischer Reihenfolge, mit groben Zeitfenstern und ohne Beschönigung.
1) Physische Folgen (Jahre–Dekaden)
✦ Erntezusammenbrüche & Ernährungskrise (2030er–2040er): immer mehr Regionen produzieren zu wenig; Preise explodieren; regionale Hungersnöte.
✦ Wasserstress & Versorgungsengpässe (heute–2040): Grundwasser fällt, Dürrezentren wachsen, Trinkwasser wird strategische Ressource.
✦ Infrastrukturversagen (2030–2060): Straßen, Hafenanlagen, Stromnetze, Küstenschutz bröckeln unter Extremwetter; Instandhaltungssäcke sind leer.
✦ Ökonomische Schocks & Lieferkettenkollaps (jetzt–2030er): Häufigere, größere Produktionsausfälle; Rohstoffpreise extrem volatil; Finanzstress.
2) Ökologische Kaskade (jetzt–Jahrhunderte)
✦ Kipppunkte aktivieren sich (Arktis, Permafrost, Amazonas, AMOC…) → Selbstverstärkung der Erwärmung.
✦ Ozeane verlieren Plankton → Fischerei kollabiert → Ernährung + CO₂-Puffer fallen zusammen.
✦ Biodiversität stürzt ab → Ökosystemdienstleistungen (Bestäubung, Bodenbildung) brechen weg.
3) Gesellschaftliche Folgen (nächste Jahrzehnte)
✦ Massenmigration & Flüchtlingswellen: Millionen auf der Flucht; Spannungen an Grenzen; Staaten instabil.
✦ Wirtschaftlicher Niedergang: Arbeitsplätze in Landwirtschaft, Küstenwirtschaft, Transport sterben; Schuldenberge kollabieren.
✦ Politische Radikalisierung & Konflikte: Autoritäre Maßnahmen, Ressourcenkämpfe, lokale Gewalt; potentiell Bürgerkriege.
✦ Ungleichheit explodiert: Wer Privileg hat, überlebt; Milliarden nicht.
4) Systemisches Endergebnis (Ende Jahrhundert und weiter)
✦ Stufenweiser Zerfall komplexer Systeme: Finanz-, Versorgungs-, Rechts- und Gesundheitswesen greifen nicht mehr zuverlässig.
✦ Langfristiges planetarisches Re-Equilibrium bei deutlich höheren Temperaturen (Jahrhunderte), mit massiv reduzierter Habitabilität in großen Teilen der Erde.
Wir haben keine kurzfristige Störung, die man schnell repariert. Wir fahren bewusst auf Kollisionskurs: jeder Schubstoff (Emissionswachstum, Entwaldung, Übernutzung) erhöht die Geschwindigkeit. Maßnahmen, die den Stopp erzwingen, zerstören kurzfristig Komfort und Wirtschaft, sparen aber das System. Nichts tun kostet uns am Ende weit mehr — systemisch und irreversibel.
