Rassismus im Alltag: Ein praktischer Leitfaden für den ambitionierten Ignoranten
Willkommen im wunderbaren Alltag, wo Rassismus oft so normalisiert wird, dass man ihn kaum noch bemerkt – es sei denn, man ist sein Opfer. Für all jene, die ihre Ignoranz kultivieren und das subtile, doch allgegenwärtige Gift des Rassismus in ihren Alltag integrieren möchten, hier ein praktischer Leitfaden.
Mikroaggressionen: Die Kunst des beiläufigen Rassismus
Mikroaggressionen sind die kleinen, oft unbewussten Beleidigungen und Abwertungen, die täglich geschehen. Ein Klassiker ist der Kommentar: „Du sprichst aber gut Deutsch!“ – ideal für jede Situation, in der Sie sicherstellen wollen, dass der andere weiß, dass Sie ihn trotz seines Aussehens nicht für einen echten Deutschen halten. Die subtile Kunst besteht darin, diese Kommentare so einzustreuen, dass sie wie harmlose Komplimente erscheinen. Kombinieren Sie das mit einem freundlichen Lächeln, und schon haben Sie eine perfekte Mikroaggression geäußert, die niemand als solche entlarven wird – außer natürlich das Opfer selbst.
Der exotische Komplimentator
Ein weiteres beliebtes Werkzeug im Arsenal des Alltagsrassisten ist das exotische Kompliment. Sätze wie „Woher kommst du wirklich?“ oder „Ich liebe deine Hautfarbe, sie ist so exotisch!“ sind perfekt geeignet, um zu zeigen, dass Sie Menschen nicht als Individuen, sondern als kulturelle Kuriositäten betrachten. Noch besser ist es, wenn Sie diese Kommentare in sozialen Situationen anbringen, um sicherzustellen, dass alle anwesenden Personen die „Exotik“ des Anderen bewundern können. Es ist ein subtiler Weg, jemanden darauf hinzuweisen, dass er oder sie niemals wirklich „dazugehört“.
Der Arbeitsplatz-Dschungel
Im Büro gibt es zahllose Möglichkeiten, subtile Botschaften der Exklusion zu senden. Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich über die „ungewöhnlichen“ Namen Ihrer Kollegen zu beschweren, oder lassen Sie sie bei Teambesprechungen systematisch übergehen. Ein Klassiker ist es auch, ihre Ideen und Vorschläge zu ignorieren, nur um sie später als Ihre eigenen zu präsentieren. Und vergessen Sie nicht, beim gemeinsamen Mittagessen zu fragen, ob sie exotische Gerichte kochen können – schließlich sind sie doch sicher die kulinarischen Botschafter ihrer Kultur. Nichts fördert das Gefühl der Fremdheit mehr, als ständig auf die Andersartigkeit hingewiesen zu werden.
Die Bildungsoffensive
Auch in der Schule und Universität blüht der Alltagsrassismus. Achten Sie darauf, Schüler und Studenten anderer Herkunft als „besonders“ zu behandeln – entweder durch Mitleid oder durch übermäßige Bewunderung. Halten Sie sie für Sprach- oder Kulturprojekte bereit, denn wer könnte besser über Integration sprechen als diejenigen, die ständig beweisen müssen, dass sie dazugehören? Stellen Sie sicher, dass ihre Leistungen nie ohne den Zusatz „trotz ihrer Herkunft“ anerkannt werden, um ihnen und allen anderen klarzumachen, dass sie eigentlich nicht hierher gehören. So fördern Sie ein beständiges Gefühl der Ausgrenzung, während Sie sich selbst auf die Schulter klopfen können.
Die Straßenbahn-Strategie
Öffentliche Verkehrsmittel sind das perfekte Umfeld für den praktischen Alltagsrassismus. Setzen Sie sich demonstrativ weg, wenn jemand mit einer anderen Hautfarbe einsteigt, oder starren Sie ungeniert – schließlich hat jeder das Recht auf ein bisschen visuelle Diskriminierung. Und wenn Sie wirklich Mut haben, können Sie auch laute, „scherzhafte“ Bemerkungen machen – das sorgt immer für gute Stimmung. Besonders effektiv ist es, wenn Sie solche Bemerkungen machen, wenn die betroffene Person es hören kann, aber aus Höflichkeit oder Angst nichts sagt. So können Sie sicherstellen, dass die Botschaft ankommt, ohne dass es zu einer offenen Konfrontation kommt.
Der patriotische Nachbar
Als guter Nachbar haben Sie die Pflicht, sicherzustellen, dass Ihr Viertel „sauber“ bleibt. Melden Sie verdächtige Aktivitäten, die eigentlich nur normale Familienfeiern sind, und klopfen Sie freundlich an die Tür, um zu fragen, ob die neuen Nachbarn „legal“ hier sind. Ein bisschen gesunder Verdacht hat noch nie geschadet. Und wenn Sie sich besonders engagiert fühlen, organisieren Sie eine Nachbarschaftswache, um „fremde“ Aktivitäten zu überwachen. So schaffen Sie nicht nur ein Gefühl der Bedrohung, sondern auch eine Atmosphäre der Angst und des Misstrauens – genau das, was jede gute Nachbarschaft braucht.
In einer Welt, die zunehmend von Toleranz und Gleichberechtigung spricht, ist es beruhigend zu wissen, dass es immer noch Wege gibt, die altehrwürdige Tradition des Rassismus im Alltag zu bewahren. Für den ambitionierten Ignoranten gibt es zahllose Möglichkeiten, seine Vorurteile zu pflegen und zu verbreiten – subtil, geschickt und manchmal sogar unbemerkt. Also, schnallen Sie sich an und genießen Sie die Fahrt durch den alltäglichen Rassismus, wo der Schein trügt und die Ignoranz regiert.
[Satirische Eulogien & humorvolle Nekro-Statements – gegen Faschismus mit einem Augenzwinkern. © #AKeS”]
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