oder: Wie man die Evolution beleidigt
Der Wunsch nach Reinheit ist ein menschlicher Fehler mit Größenwahnkomplex.
Ob in Blutlinien, Kulturen oder Genpools – immer wenn jemand von „unvermischten Rassen“ spricht, kann man die DNA schon röcheln hören. Es ist ein Wunsch, der nur eins produziert: Degeneration.
Denn die Evolution hat eine simple Regel:
Misch dich oder stirb aus.
In der Natur gibt es keine Reinheit, keine „rassischen Linien“, keine „Volkskörper“. Es gibt Mutation, Variation, Zufall, Anpassung. Und genau das hat alles Leben auf diesem Planeten hervorgebracht. Alles. Reinrassigkeit dagegen? Ist ein Rechenfehler mit Selbstüberschätzung.
Genetische Vielfalt ist kein Schönheitsideal – sie ist ein Überlebensprinzip.
Je mehr verschiedene Gene in einem Organismus stecken, desto besser kann er sich anpassen, heilen, reagieren. Mischlinge – ob bei Pflanzen, Tieren oder Menschen – sind robuster, widerstandsfähiger, oft klüger und schöner. Warum? Weil Vielfalt Redundanz erzeugt. Das bedeutet: wenn du in einem System viele unterschiedliche Elemente hast (Gene, Strategien, Wege), dann kann eins ausfallen, ohne dass das ganze System zusammenbricht.
Das nennt man biologische Redundanz:
- Wenn ein Gen nicht funktioniert, springt ein anderes ein.
- Wenn eine Pflanze krankheitsanfällig ist, überleben die robusteren Arten.
- Wenn eine Gesellschaft vielfältig denkt, verfällt sie nicht beim ersten Wandel in Panik.
Vielfalt = Ersatzteile, Ausweichrouten, Flexibilität.
Reinheit = Wenn das eine Ding kaputtgeht, war’s das.
Vielfalt schützt also.
Sie ist nicht Chaos, sie ist Überlebensstrategie mit Backup-Plan.
Reinheit hingegen erzeugt:
- Krankheitsanfälligkeit
- Erbdefekte
- psychische Instabilität
- und vor allem: ein riesiges, aufgeblasenes Ego ohne funktionierende Genetik dahinter.
Die Sehnsucht nach „reiner Abstammung“ ist nicht edel.
Sie ist selbstmitleidige Angst vor Veränderung, gepaart mit einem massiven Mangel an Verständnis für alles, was Evolution bedeutet.
Sie ist der feuchte Traum von Leuten, die sich vor Diversität fürchten, weil sie sonst merken müssten, wie langweilig sie selbst sind.
Wer seine „Rasse“ nicht mischen will,
– outet sich nicht als Traditionsbewahrer,
– sondern als biologischer Totalschaden mit Ahnenstolz.
Ein armseliger Monokulturmensch mit stolz geschlossener Genetik – wie ein Teich, in dem seit Generationen dieselbe tote Kaulquappe verwest.
Diese Menschen sind hässlich – nicht wegen ihrer Gene, sondern wegen der Angst, sie zu erweitern.
Sie sind intellektuell unterbelichtet– nicht weil es ihnen an Intelligenz fehlt, sondern weil sie glauben, Stillstand sei Stärke.
In Wahrheit ist ihre Ideologie eine Beleidigung an alles, was lebt.